Ina v. Koenig - Die Pionierin in der Luftrettung
Die Liebe zur Fliegerei wurde ihr in die Wiege gelegt
Ina v. Koenig ist eine der grossen Pioniere der Luftrettung in Deutschland.
Der Vater von Ina v. Koenig war Diplom-Ingenieur in leitender Position bei einem grossen Flugzeughersteller. Von ihm erbte sie die Liebe zur Fliegerei und vor allem zu den unglaublich flexibel einsetzbaren Hubschraubern. Als geschäftsführende Gesellschafterin diverser Helikopterfirmen und als «Chair Woman» der Fa. «Heli Air Egypt» in Kairo, mit Werft und Ersatzteillager in der Wüste von Ras Garib, erkannte sie schon sehr früh die Wahrheit in dem Satz des berühmten Hubschrauber-Pioniers Igor Sikorsky:
Jeder Hubschrauber ist ein Lebensretter!
Es war daher naheliegend, dass sie sich bereits sehr früh mit dem Thema „Hubschrauber zur Rettung“ auseinandergesetzt hat und tatkräftig handelte.
Deutschland, Ägypten, UAE, China, Japan und Hongkong
1968 / 1971
Bereits im Vorfeld zur Gründung der DRF führte Ina v. Koenig Versuche zur Nutzung von Hubschraubern im Straßen-Rettungsdienst durch. Zuerst 1968 in Mainz (in Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuz, Bonn) und 1971 in Stuttgart als «Luftrettungswacht Baden-Württemberg». Diese war Vorläuferin, ihrer Initiative, die in der Gründung der DRF oder «Deutsche Rettungsflugwacht e.V.» mündete.
1972
war neben der Gründung der DRF ein gutes Jahr und brachte einen weiteren Erfolg.
Ina v. Koenig erhielt nach 2 Jahren intensiver Akquisition einen Großauftrag der Fa. Deminex, Düsseldorf zur Durchführung von Transportflügen zu Bohrinseln in Ägypten, am Golf von Suez. Sie war mit den von ihr geführten Helikopterunternehmen in Deutschland und Ägypten nach anstrengenden Aufbaujahren trotz vieler Widerstände in diesem harten Geschäft sehr erfolgreich.
1975
Durch systematische Schikane und Intrigen wurde Ina v. Koenig dazu gebracht, sich von der DRF abzuwenden. Daraufhin gründete sie die S.O.S.-Flugrettung e.V. als gemmeinnützigen Verein in München.
Dazu schrieb Franz Josef Strauß an Ina v. Koenig folgende Worte:
Die SOS Flugrettung e.V. hat sich die Rettung von Menschen aus Not und Gefahr zum Ziel gesetzt. Diese humanitäre Aufgabe verdient Dank und Anerkennung.
Die Luftrettung ist ein unverzichtbarer Bestandteil unsers Rettungsdienstes geworden. Wir sollten daran mitarbeiten, sie für alle, die ihr bedürfen, optimal zu gestalten. In diesem Sinne wünsche ich der Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der S.0.S.-Flugrettung den besten Erfolg.
Trotz dieser lobenden Worte von Strauß liess sich dieser später dazu bringen, Ina von Koenig in Bayern zu bekämpfen. Er liess sie auffordern ihren Hubschrauber an der berühmten BG-Unfallklinik in Murnau abzuziehen.
Einladung für Menschen mit Querschnittlähmung
Ihre menschliche Art zeigte Ina v. Koenig auch im Juni 1976 als sie einige Menschen mit Querschnittlähmung aus der „Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik“ in Murnau zu einem unvergesslichen Alpen-Rundflug mit anschließender Veranstaltung auf einer Alm eingeladen hatte. Bei dieser Unfallklinik hatte sie auch über längere Zeit kostenlos einen Rettungshubschrauber stationiert.
In den Medien
Von verschiedenen Seiten (auch vom Historiker Werner Wolfsfellner) wird Ina v. Koenig
«Mutter der Luftrettung»
genannt.
Am 31.07.2020 erschien ein Interview mit Ina v. Koenig mit dem Titel “Der Erfolg der zivilen Luftrettung hat viele Väter, aber nur eine Mutter“ – Die Gründerin der DRF im Gespräch mit rth.info
Memoiren
Zurzeit arbeitet Ina v. Koenig an ihren Memoiren. Eine Kurzform soll für € 12.90 erhältlich sein. Vorbestellungen sind per E-Mail möglich: vonkoenig@gmx.ch