Luftrettungspionierin Ina v. Koenig

Ina v. Koenig - Die Pionierin in der Luftrettung

Die Liebe zur Fliegerei wurde ihr in die Wiege gelegt

Ina v. Koenig ist eine der grossen Pioniere der Luftrettung in Deutschland.

Der Vater von Ina v. Koenig war Diplom-Ingenieur in leitender Position bei einem grossen Flugzeughersteller. Von ihm erbte sie die Liebe zur Fliegerei und vor allem zu den unglaublich flexibel einsetzbaren Hubschraubern. Als geschäftsführende Gesellschafterin diverser Helikopterfirmen und als «Chair Woman» der Fa. «Heli Air Egypt» in Kairo, mit Werft und Ersatzteillager in der Wüste von Ras Garib, erkannte sie schon sehr früh die Wahrheit in dem Satz des berühmten Hubschrauber-Pioniers Igor Sikorsky:

Jeder Hubschrauber ist ein Lebensretter!

Igor Sikorsky

Es war daher naheliegend, dass sie sich bereits sehr früh mit dem Thema „Hubschrauber zur Rettung“ auseinandergesetzt hat und tatkräftig handelte.

Deutschland, Ägypten, UAE, China, Japan und Hongkong

Sie hielt in Deutschland und in Ägypten Vorträge und verhandelte in Abu Dhabi mit einflussreichen Scheichs, die großes Interesse am Aufbau einer Luftrettung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) zeigten. Sogar in Peking (China) berichtete sie später von ihrem Engagement in Deutschland und konnte gar nicht glauben, dass auch dort – schon damals – Interesse für das Thema Luftrettung bestand. Später gründete sie in Hongkong die Firma: „Flying Doctors – Global Network“.
Ganz anders verhielt es sich in Japan, wohin Ina von Koenig reiste. Dort bestand keinerlei Interesse am Aufbau einer Luftrettung.

1968 / 1971

Bereits im Vorfeld zur Gründung der DRF führte Ina v. Koenig Versuche zur Nutzung von Hubschraubern im Straßen-Rettungsdienst durch. Zuerst 1968 in Mainz (in Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuz, Bonn) und 1971 in Stuttgart als «Luftrettungswacht Baden-Württemberg». Diese war Vorläuferin, ihrer Initiative, die in der Gründung der DRF oder «Deutsche Rettungsflugwacht e.V.» mündete.

1972

war neben der Gründung der DRF ein gutes Jahr und brachte einen weiteren Erfolg.

Ina v. Koenig erhielt nach 2 Jahren intensiver Akquisition einen Großauftrag der Fa. Deminex, Düsseldorf zur Durchführung von Transportflügen zu Bohrinseln in Ägypten, am Golf von Suez. Sie war mit den von ihr geführten Helikopterunternehmen in Deutschland und Ägypten nach anstrengenden Aufbaujahren trotz vieler Widerstände in diesem harten Geschäft sehr erfolgreich.

Ina v. Koenig mit Chefpilot Uwe Heinz der Firma LTD Helicopters

1975

Durch systematische Schikane und Intrigen wurde Ina v. Koenig dazu gebracht, sich von der DRF abzuwenden. Daraufhin gründete sie die S.O.S.-Flugrettung e.V. als gemmeinnützigen Verein in München.

Dazu schrieb Franz Josef Strauß an Ina v. Koenig folgende Worte:

Die SOS Flugrettung e.V. hat sich die Rettung von Menschen aus Not und Gefahr zum Ziel gesetzt. Diese humanitäre Aufgabe verdient Dank und Anerkennung.
Die Luftrettung ist ein unverzichtbarer Bestandteil unsers Rettungsdienstes geworden. Wir sollten daran mitarbeiten, sie für alle, die ihr bedürfen, optimal zu gestalten. In diesem Sinne wünsche ich der Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der S.0.S.-Flugrettung den besten Erfolg.

Franz Josef Strauß, Parteivorsitzender der CSU

Trotz dieser lobenden Worte von Strauß liess sich dieser später dazu bringen, Ina von Koenig in Bayern zu bekämpfen. Er liess sie auffordern ihren Hubschrauber an der berühmten BG-Unfallklinik in Murnau abzuziehen.

Einweihung Luftrettungszentrum (LRZ) Sanderbusch, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Herbert Ehrenberg (vorne mit Hut), Chefarzt Dr. Kassel (in weiss), Ina v. Koenig

Einladung für Menschen mit Querschnittlähmung


Ihre menschliche Art zeigte Ina v. Koenig auch im Juni 1976 als sie einige Menschen mit Querschnittlähmung aus der „Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik“ in Murnau zu einem unvergesslichen Alpen-Rundflug mit anschließender Veranstaltung auf einer Alm eingeladen hatte. Bei dieser Unfallklinik hatte sie auch über längere Zeit kostenlos einen Rettungshubschrauber stationiert.

In den Medien

Das Diner’s Club Magazin veröffentlichte in der Ausgabe 9/81 einen Artikel über Ina v. Koenig.
 

Von verschiedenen Seiten (auch vom Historiker Werner Wolfsfellner) wird Ina v. Koenig

«Mutter der Luftrettung»

genannt.

Am 31.07.2020 erschien ein Interview mit Ina v. Koenig mit dem Titel “Der Erfolg der zivilen Luftrettung hat viele Väter, aber nur eine Mutter“ – Die Gründerin der DRF im Gespräch mit rth.info

Memoiren

Zurzeit arbeitet Ina v. Koenig an ihren Memoiren. Eine Kurzform soll für € 12.90 erhältlich sein. Vorbestellungen sind per E-Mail möglich: vonkoenig@gmx.ch